Mittwoch, 2. Januar 2013

Der Messias - gekreuzigt



Einige Männer und Frauen, die Jesus nachfolgten, erkannten, dass die  Worte und Taten dieses Mannes aus Nazareth höchst ungewöhnlich waren.

Er half den  Kranken, ging  auch Aussätzigen und Besessenen nicht aus dem Weg, beachtete und liebte die Kinder,  achtete auch die Frauen und schützte sie vor ihren Verächtern. Er überschritt  die Grenze zu Andersgläubigen, dehnte das Gebot der Nächstenliebe auf alle Menschen aus, selbst auf die Feinde der Gerechten. Er lehnte die in der ganzen Welt praktizierte Vergeltung mit gleichen Waffen ab und ersetzte sie durch erstaunliche Wege der Verständigung. Er aß und trank mit Geldmenschen, die sich auf Kosten der Armen bereichert hatten, ohne gemeinsame Sache mit ihnen zu machen.

Er ist der große Liebende, der für alle stirbt, „der Gott mit dem Antlitz des Menschen“ (Kurt Marti).

Alle, die ihm damals zuerst nachfolgten, waren Juden und Jüdinnen und kannten die alte Verheißung, dass der Messias kommen und der Welt den Frieden bringen werde. Einer von ihnen, es heißt, es sei Petrus gewesen, sagte zuerst, dieser sei der Messias, andere, eine kleine Schar von Menschen, nahmen das Bekenntnis zu Jesus, dem Messias an. Es wurde zuerst unter gläubigen Juden immer weiter verbreitet.

Gott soll den Mann aus dem kleinen Volk der Juden erwählt und zum Retter der Welt bestimmt haben? Eine wahrhaft unglaubliche Behauptung. Sie kann an eine andere unglaubliche Behauptung aus der hebräischen Bibel erinnern: dass Gott das kleine, neben den Großmächten  völlig unbedeutende Volk der Juden, dazu erwählt habe, ein Segen für die ganze Erde zu sein.

Nicht alle Zeitgenossen waren vom Weg des Mannes aus Nazareth tief beeindruckt. Viele  verfolgten ihn mit Argwohn. Es waren vor allem führende Juden, die ihn für höchst gefährlich hielten und schließlich dafür sorgten, dass der römische Statthalter widerwillig die Kreuzigung dieses „Königs der Juden“  befahl.

Viele Juden erwarteten, dass der kommende Messias seine Feinde vernichtend schlagen und so sein Reich aufrichten werde. Und nun wurde dieser Jesus von seinen Feinden ans Kreuz geschlagen.

Wie konnte ein Mann, der für den Messias gehalten wurde, ein solches Ende nehmen? Es war für alle, die an ihn glaubten, der tiefste Schock, die größte Enttäuschung. Wie konnte ein Gekreuzigter der Messias sein?

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