Einige Männer und Frauen, die Jesus nachfolgten, erkannten,
dass die Worte und Taten dieses Mannes
aus Nazareth höchst ungewöhnlich waren.
Er half den Kranken,
ging auch Aussätzigen und Besessenen
nicht aus dem Weg, beachtete und liebte die Kinder, achtete auch die Frauen und schützte sie vor
ihren Verächtern. Er überschritt die
Grenze zu Andersgläubigen, dehnte das Gebot der Nächstenliebe auf alle Menschen
aus, selbst auf die Feinde der Gerechten. Er lehnte die in der ganzen Welt
praktizierte Vergeltung mit gleichen Waffen ab und ersetzte sie durch
erstaunliche Wege der Verständigung. Er aß und trank mit Geldmenschen, die sich
auf Kosten der Armen bereichert hatten, ohne gemeinsame Sache mit ihnen zu
machen.
Er ist der große Liebende, der für alle stirbt, „der
Gott mit dem Antlitz des Menschen“ (Kurt Marti).
Alle, die ihm damals zuerst nachfolgten, waren Juden und
Jüdinnen und kannten die alte Verheißung, dass der Messias kommen und der Welt
den Frieden bringen werde. Einer von ihnen, es heißt, es sei Petrus gewesen,
sagte zuerst, dieser sei der Messias, andere, eine kleine Schar von Menschen, nahmen
das Bekenntnis zu Jesus, dem Messias an. Es wurde zuerst unter gläubigen Juden
immer weiter verbreitet.
Gott soll den Mann aus dem kleinen Volk der Juden erwählt
und zum Retter der Welt bestimmt haben? Eine wahrhaft unglaubliche Behauptung.
Sie kann an eine andere unglaubliche Behauptung aus der hebräischen Bibel
erinnern: dass Gott das kleine, neben den Großmächten völlig unbedeutende Volk der Juden, dazu
erwählt habe, ein Segen für die ganze Erde zu sein.
Nicht alle Zeitgenossen waren vom Weg des Mannes aus
Nazareth tief beeindruckt. Viele verfolgten
ihn mit Argwohn. Es waren vor allem führende Juden, die ihn für höchst gefährlich
hielten und schließlich dafür sorgten, dass der römische Statthalter
widerwillig die Kreuzigung dieses „Königs der Juden“ befahl.
Viele Juden erwarteten, dass der kommende Messias seine
Feinde vernichtend schlagen und so sein Reich aufrichten werde. Und nun wurde
dieser Jesus von seinen Feinden ans Kreuz geschlagen.
Wie konnte ein Mann, der für den Messias gehalten wurde, ein
solches Ende nehmen? Es war für alle, die an ihn glaubten, der tiefste Schock,
die größte Enttäuschung. Wie konnte ein Gekreuzigter der Messias sein?
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