Menschen beten überall in der Welt das Vaterunser. Sie haben aber den Gott, zu dem sie beten und
den sie in allen Sprachen „Vater“
heißen, nie gesehen. Sie reden ihn an als „Vater im Himmel“ und können sich doch unter „Himmel“ keinen konkreten
Ort vorstellen. Wie kommen sie überhaupt
dazu, ein solches Gebet zu sprechen? Sie
haben es von ihren Vorfahren in vielen Generationen übernommen. Seit
zweitausend Jahren wird das Gebet von dem Gott, zu dem Christen „Vater“ sagen,
überliefert. Die Christen haben aber ihr Beten zu Gott von den Juden
übernommen – und die Juden mögen vor
dreitausend Jahren begonnen haben, ihren Gott, den Gott Israels, anzurufen ,
seine Geschichte mit ihnen und ihre Geschichte mit ihm weiter zu erzählen und
schließlich in ihrer Heiligen Schrift, unserem
Alten Testament, aufzuschreiben.
Der Gott Israels ist ein Gott für das Diesseits. Er hat die
Erde für sein Volk und alle Völker
geschaffen und hat seinem Volk und allen
Völkern kundgetan, wie sie auf Erden leben
sollen.
Der Gott Israels hat eine Geschichte begonnen, die heute
noch weitergeht. Es ist eine Geschichte für die ganze Menschheit, aber sie
nimmt ihren Anfang in dem kleinen Volk Israel. Die gläubigen Juden sagen darum,
sie seien das „Erwählte Volk“, eine Aussage, die schon immer heftigen Anstoß
unter den Völkern erregt hat.
Die hebräische Bibel lässt keinen Zweifel daran, dass die
Geschichte Gottes mit seinem Volk zum Heil aller Völker führen wird. Diese Verheißung ist, wie kein Mensch
bestreiten kann, bis zum heutigen Tag nicht erfüllt. Die gläubigen Juden sagen:
der Messias, der König der Endzeit, wird kommen und den Völkern das Heil bringen.
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