Die Botschaft von der
Auferstehung Jesu am dritten Tag nach seiner Kreuzigung stieß selbst bei den engsten Jüngern am
Anfang auf ungläubiges Staunen. Inzwischen ist sie die entscheidende Quelle der
Hoffnung für die christliche Kirche auf Erden geworden. Diese Auferstehung ist
etwas ganz anderes als der Bericht von Toten, die zum Leben erweckt wurden, um
auf kurz oder lang doch wieder zu sterben. Das, was fromme Menschen für das Jenseits erwarten, ist durch die Auferstehung
Jesu im Diesseits geschehen.
Jesus ist der Messias, der von Gott erwählte Retter der
Völker. Mit seiner Kreuzigung schien dies Bekenntnis als törichte Behauptung endgültig widerlegt zu
sein. Durch seine Auferstehung ist seine Sendung in bisher unvorstellbarer Weise bestätigt und bekräftigt worden.
Er lebt, und sein Werk zur Rettung der Völker wird
weitergehen.
Christinnen und Christen erfahren seine tröstliche Gegenwart
und vertrauen mit Recht darauf, dass sie durch sein Sterben erlöst sind, dass ihnen
alle Schuld vergeben ist. Sie hoffen mit
Recht auf das ewige Leben.
Aber das Werk des auferstandenen Messias geht über die
Befreiung des einzelnen Menschen weit hinaus, es hat eine politische und
globale Dimension. Er ist gekommen, um
den Völkern auf Erden den Frieden zu bringen, um die Menschheit vor dem
drohenden Untergang zu retten.
Wer den Lauf der Welt realistisch betrachtet, das Auf und Ab
der Weltmächte, die endlose Reihe von kriegerischen Konflikten, der kann leicht
alle Hoffnung auf eine wirkliche Wende in der Geschichte der Völker verlieren
und sich der „resignativen Reife“ (Arnold Retzer in SWR 2 Wissen, Aula 1.1. 2013) ergeben. Viele Frauen und Männer dagegen, die
von der Osterbotschaft ergriffen sind, halten trotz aller Zweifel und
Anfechtungen an der großen Hoffnung fest – nicht nur auf jene, sondern auch für diese Welt.
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